Gerade einmal einen Punkt Vorsprung besitzt Vorjahres-Vize 1. FC Bocholt auf die Abstiegsränge in der Regionalliga West. Am Samstag (26. Oktober) unterlagen die Bocholter dem FC Gütersloh am heimischen Hünting vor rund 1700 Fans mit 0:1.
"Es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Wir haben nicht das gespielt, was wir wollten. Wir wollten eigentlich hinten raus spielen, haben uns aber einfach verunsichern lassen", analysierte Sunay Acar, der seit rund zwei Wochen Trainer in Bocholt ist.
Der Nachfolger von Björn Mehnert meinte weiter: "Uns war eigentlich klar, dass die Mannschaft, die hier in Führung geht, einen riesigen Vorteil haben wird. Wir machen den Treffer leider nicht, aber in der zweiten Halbzeit kam auch von Gütersloh eigentlich nichts Zwingendes. Dann bekommen wir den Elfmeter gegen uns, und auch unsere Einwechselspieler konnten hinten heraus nicht mehr die nötigen Impulse setzen, die wir uns gewünscht hätten."
Um einiges deutlichere Worte fand dagegen Christopher Schorch. Der FC-Sport-Geschäftsführer polterte gegenüber dem "Bocholter Borkener Volksblatt": "Es fehlt an grundlegenden Dingen. Und ich rede da nicht über spielerische Sachen. Es geht um Entscheidungsfindung. Da geht es auch darum: Wenn man in der Regionalliga spielt und dann alleine aufs Tor zugehe, dass ich dann auch schieße. Wir spielen noch einmal quer. Wir erzwingen nicht die Sachen. Mir fehlt an vielen Ecken die Einstellung der Mannschaft."
Es ist fünf vor zwölf. Wir müssen alle mal ein bisschen die Augen aufmachen und gucken, wie die Tabelle ist. Mittwoch wird es hier brennen, draußen, aber auch auf dem Platz. Denn das sind wir den Fans schuldig, die uns auswärts überall hin begleiten und die hier bis zum Schluss Gas geben
Chirstopher Schorch
Dabei konnte Bocholt noch unter der Woche beim starken Oberligisten ETB Schwarz-Weiß durch einen 4:1-Sieg ins Niederrheinpokal-Viertelfinale einziehen. Doch auch Schorch wusste, dass die Essener nicht ihren besten Tag erwischten.
"Wenn wir da nicht souverän weiterkommen, dann haben wir Riesenprobleme. Nach dem 4:0 zur Halbzeit waren wir gefühlt wieder zu satt. Da ist man vom Kopf her nicht bereit für den Kampf gegen eine Mannschaft, die über den Kampf kommt."
Vor dem Nachholspiel am Mittwochabend (30. Oktober, 19.30 Uhr) gegen den MSV Duisburg appelliert Schorch an die Mannschaft: "Es ist fünf vor zwölf. Wir müssen alle mal ein bisschen die Augen aufmachen und gucken, wie die Tabelle ist. Mittwoch wird es hier brennen, draußen, aber auch auf dem Platz. Denn das sind wir den Fans schuldig, die uns auswärts überall hin begleiten und die hier bis zum Schluss Gas geben. Dass da ein paar Leute pfeifen, kann ich nachvollziehen. Das ist auch absolut berechtigt, für solch eine Leistung, die wir hier gegen Gütersloh abgeliefert haben."